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14.12.1991 – Die Idee
Was einst aus einer Bier-/Weinlaune entstanden ist, kann man aus der Konstanzer Fasnet nicht mehr wegdenken und ist ein fester Bestandteil des närrischen Geschehens in und außerhalb von Konstanz geworden – der Schneckenbürgler Schneeschreck!
Schon jahrelang war im Kreise des Narrenvereins Schneckenburg nach einer Maske gesucht worden. Es sollte was Besonderes für die Straßenfasnacht sein und etwas, was es noch nicht gab, also keine Hexe, kein Schrat, kein Teufel, kein Geist und kein Troll. Es sollte etwas sein, was Krach macht, stinkt und schrecklich aussieht. Zur alemannischen Fasnet gehört eben auch der Auftritt im Freien, das Umtreiben mit Häs und Larve dazu, das Schnurren. Das Austreiben des Winters ist in unserer Gegend ein uralter Fasnachtsbrauch.
Nach einer beschwingten Weihnachtsfeier, die in der Wohnung des Elferrates Jörg Deicher endete, beschlossen am 14. Dezember 1991 weit nach Mitternacht oder kurz vorm Morgengrauen, die Elferräte Ekkehard Moser, Jürgen Stöß, Uwe und Norbert Fiedler, eine neue Maskengruppe, den Schneckenbürgler Schneeschreck, zu gründen.
1. April 1992 – Gründung
In den folgenden Wochen wurden die Ideen zusammen getragen und am 1. April 1992 (es war kein Aprilscherz (!) und gilt somit als Gründungsdatum) dem damaligen Präsidenten der Schneckenburg, Alex Volz, vorgestellt. Er war begeistert und sagte seine finanzielle Hilfe für den Start zu.
Mai 1992 – 12 Gründungsmitglieder
Bereits im Mai 1992 hatten sich 12 Personen bereit erklärt, sich so ein Häs zuzulegen. Die zwölf Personen, die somit als Gründungsmitglieder des Schneeschrecks zu bezeichnen sind, waren: Ekkehard Moser, Uwe u. Norbert Fiedler, Jürgen Stöß, Karin und Armin Ott, Erika u. Rolf Reisacher, Arno Röck, Jörg Deicher, Manuela Novy und Hans-Peter Pfundstein. Nun ging es darum, die Heidschnucken-Felle für das Kostüm, das Linden-Holz für die Masken, die Pferdeschwänze für die Wedel und die Rätschen zu organisieren. Auch gab es den Gedanken, mit Karbatschen zu knallen, was sich aber mit Maske und dem nicht ganz leichten Häs als sehr schwierig erwies. Nach einigen Versuchen mit geliehenen Karbatschen und einigen blauen Flecken hat man sich bald wieder von dieser Idee verabschiedet.
11.11.1992 Vorstellung des Schneeschreck
Am 11.11.1992 wurde beim bunten Abend des Narrenvereins Schneckenburg der Schneeschreck zum ersten Mal vorgestellt, was mit viel Beifall belohnt wurde.
1993 Der Schneeschreck in aller Öffentlichkeit
An der Fasnacht 1993 war es dann so weit. Die vermummte Gestalt mit langem Fell und grimmiger Holzmaske war bereit, die Konstanzer Straßenfasnacht zu bereichern. Auch bei den Narrenkonzerten im Konzil war der Scheeschreck 1993 zum ersten Mal auf der Bühne zu sehen.
1994 bis 2016
An der Fasnacht 94 umfasste die Gruppe bereits 25 Hästräger und sie ist bis zur Fasnacht 2016 auf über 160 Schrecken angewachsen. Ein Zeichen dafür, dass der Schneeschreck bei den Narren und auch beim Publikum sehr großen Anklang gefunden hat. Eine steigende Tendenz der Mitgliederzahlen ist zu verzeichnen.
Das Häs und Zubehör
Jedes Mitglied muss seine Holzmaske unter Anleitung eines Schnitzmeisters selbst schnitzen. Die Maske besteht aus einem aus Lindenholz zusammenverleimten Holzblock. Mit scharfen Schnitzmessern werden Nase, Augen, Mund und Konturen gestaltet, so dass jede Maske zwar in der Art gleich ist, aber doch unterschiedlich ausfällt. Die Individualität jeder Maske ist gegeben und auch gewollt. Ca. 30 – 35 Stunden werden für eine Maske benötigt. Über der Holzmaske wird ein Heidschnucken-Fell befestigt, so dass der Einblick von hinten und der Seite nicht möglich ist.
Das Häs besteht aus Heidschnucken-Fellen. Je nach Körpergröße werden ca. 5-7 Felle benötigt. Und wer sein Häs selbst von Hand näht, konnte schon öfters auch Einstichlöcher in den Fingerspitzen feststellen.
Die Rätsche ist das wichtigste „Instrument“ des Schreck`s. Mit ihr wird beim Umzug bzw. beim fastnächtlichen Treiben ein Höllen Lärm veranstaltet. Wichtig bei der Rätsche ist, je größer, je lauter, je besser!!!
Der Wedel des Schneeschreck`s ist ein echter Rosshaarschweif. Dieser wird benötigt um den Leuten im Gesicht herum zu fahren.
Damit ein einheitliches Erscheinungsbild des Schneeschrecks gewahrt wird, gibt es vor der heißen Phase sogenannte Reparaturtage, um evtl. noch erforderliche Reparaturen am Kostüm und Maske zu beseitigen.